Bouvier des Flandres
Die belgische Hunderasse Bouvier des Flandres (Flandrischer Treibhund) befindet sich in Gruppe 1, Sektion 2 der Fédération Cynologique Internationale. Der Bouvier wurde zunächst als Treibhund für Pferde und Vieh eingesetzt. Außerdem zog er Milch- und Käsewagen sowie in Gruppen von bis zu sechs Tieren als „Treidelhund“ vom Ufer aus Kähne durch Kanäle. Seine heutigen Einsatzgebiete hat er als Familienhund, Schutzhund, Hofhund und Polizeihund gefunden.
Erscheinungsbild
Die Widerristhöhe Flandrischer Treibhunde liegt zwischen 62 und 68 Zentimetern (Hündinnen 59 bis 65 Zentimeter). Das Gewicht der mächtigen Hunde beträgt 35 bis 40 Kilogramm (Hündinnen 27 bis 35 Kilogramm). Als Idealgrößen gelten 65 bzw. 62 Zentimeter.
Das raue, leicht gewellte und immer zerzaust wirkende falbe, graue bis dunkelgraue, manchmal auch rehbraune Fell ist zumeist schwarz gestromt, etwa 6 Zentimeter lang und besitzt eine wasserdichte Unterwolle. Auf der Brust wird ein weißes Abzeichen toleriert. Charakteristisch für die Rasse sind der Schnauzbart an der Oberlippe und der volle Bart am Kinn. Die hoch angesetzten, mittellangen und leicht abstehenden Ohren hängen herab und weisen die Form eines gleichschenkligen Dreiecks mit leicht abgerundeter Spitze auf. Die im Vergleich zur Haarfarbe vorzugsweise dunkleren Augen blicken energisch und frei, aber nicht stechend.
Das Gangwerk ist harmonisch proportioniert, selbstsicher und bestimmt und befindet sich zumeist im Schritt oder Trab.
Als Fehler werden helle Augen, Vor- oder Rückbiss und mangelnde Unterwolle bewertet. Zuchtausschließend sind pigmentfreie Stellen am Nasenschwamm.
Wesen
Wegen seines Schutzverhaltens ist der ausgeglichene, bedächtige und kinderfreundliche Flandrische Treibhund als Familienhund gut geeignet. Die aufmerksamen, gelehrigen, ruhigen und treuen Bouviers des Flandres wählen sich früh eine Bezugsperson.
Bouviers sind sehr wachsam, bellen aber nur bei zwingender Notwendigkeit. Aufgrund ihrer hohen Reizschwelle neigen sie nicht zu Bissigkeit.
Da die Hunde früher eigenständig Großvieh bewachten und trieben und dabei ohne Kontakt zu einem Schäfer selbständig Entscheidungen treffen mussten, sind Bouviers häufig ausgeprägte und zuweilen eigenwillige Persönlichkeiten, die eine zwar verständnisvolle, aber auch feste Führung benötigen. Der Jagdtrieb ist unterschiedlich stark entwickelt, jedoch kontrollierbar.
Der Bouvier besitzt ein eher misstrauisches Wesen. Vor allem Hunde aus niederländischen Zuchtlinien lassen sich kaum von Fremden berühren und gehen manchmal bereits bei Blickkontakten oder Ansprachen in eine Verteidigungsposition über. Bei Hunden aus deutschen Zuchtlinien äußert sich diese Charaktereigenschaft eher in Ängstlichkeit.
Aufgrund ihres früheren Einsatzes als Zughunde zeigen Flandrische Treibhunde, die bis zum Achtfachen ihres Körpergewichtes ziehen können, große Kraft an der Leine.
Haltung und Pflege
Ohren und Fell des Bouviers bedürfen regelmäßiger Pflege. Die Haare müssen einmal bis zweimal wöchentlich gründlich durchgekämmt werden und sind (mindestens alle drei Monate) auf eine Länge von 6 Zentimetern zu trimmen und zu scheren. Bart und Kopfhaar sollten täglich gebürstet und stets sauber gehalten werden. Zwischen den Ballen der Pfoten bilden sich schnell beim Laufen hinderliche Haarknoten. Da der Bouvier allerdings nicht haart, kann er auch von Allergikern gehalten werden.
Ein Bouvier muss ausreichend beschäftigt werden und genug Auslauf erhalten. Möglichkeiten hierzu bilden die Begleitung auf Fahrradtouren, ausgedehnte Spaziergänge, Zugarbeit, aber auch Hundesportarten wie Agility und Fährtenarbeit. Da er stark auf seine Familie bezogen und sehr anhänglich ist, darf er keinesfalls im Zwinger gehalten werden.
Das selbständige Agieren eines Bouviers setzt bei der Erziehung viel Geduld voraus. Andererseits ist er für einen Molosserhund sehr agil und weniger wild, weshalb er ein idealer Begleithund für Reiter ist.
Gesundheit
Zwar weisen die Bouviers des Flandres keine rassespezifischen Krankheiten auf, doch leiden auch sie wie andere große Hundearten überdurchschnittlich oft an Hüftgelenksdysplasie, bei der sich eine Arthrose bildet.
Augenerkrankungen treten beim Flandrischen Treibhund vor allem als Katarakt (grauer Star) auf, der sich durch eine Trübung der Augenlinse bemerkbar macht.
Flandrische Treibhunde haben eine Lebenserwartung zwischen 10 und 15 Jahren.
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