Steirische Rauhhaarbracke
Im Jahr 1870 verpaarte der Obersteirer Carl Peintinger eine Hannoversche Schweißhündin mit einem rauhaarigen Istrianer-Bracken, um die herausragenden Eigenschaften beider Rassen zu vereinen. Heraus kam die Steirische Rauhaarbracke – ein robuster, leidenschaftlicher Jagdhund, der sowohl zur lauten Jagd als auch zum Nachsuchen einsetzbar ist.
Allgemeines
Die auch „Peintingerbracken“ genannten Hunde zählen mit einer Widerristhöhe von 45 – 53 Zentimetern und einem Gewicht von 11 – 25 Kilogramm zu den mittelgroßen Rassen. Ihre raues, glanzloses, aber nie zottiges Haarkleid weist eine fahlgelbe bis rötliche Färbung auf. Am Kopf ist das Fell kürzer als am Körper und bildet einen „Schnurrbart“ aus. Die raue Behaarung macht die Hunde unempfindlich gegen Witterungseinflüsse, auch Dornen oder dichtes Gestrüpp können ihnen nichts anhaben. Durch ihr hervorragendes Orientierungsvermögen, ihre Wendigkeit und Ausdauer eignen sie sich ausgesprochen gut für die Jagd im unwegsamen Gelände und im Hochgebirge.
Haben Steirische Rauhaarbracken eine Fährte aufgenommen, sind sie davon nicht wieder abzubringen – sie wollen das Wild um jeden Preis stellen. Dieser überdurchschnittliche Spurwillen, vereint mit einer exzellenten Spursicherheit, prädestiniert die Hunde zur Brackierjagd - auch „laute Jagd“ genannt - auf Fuchs und Hase. Mit ihrem feinen Geruchssinn stöbern sie das Wild auf, verfolgen es Spurlaut gebend und treiben es schlussendlich dem Jäger zu. Selbst die als schwerste Haarwildfährte geltende alte Spur eines Hasen kann von einer erfahrenen und gut ausgebildeten Steirischen Rauhaarbracke aufgenommen und verfolgt werden.
Dieses „Brackieren“ ist für Hund und Jäger mehr als nur Mittel zum Zweck: Sie fördert den Jagdverstand, trainiert Spursicherheit und Beweglichkeit und bietet dem Hund die Gelegenheit, sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Weitere herausragende Eigenschaften der Steirischen Rauhaarbracke sind eine extreme Wildschärfe auch gegen wehrhaftes Wild. Hunde dieser Rasse werden daher mit Erfolg in der Wildschweinjagd eingesetzt – bei einer „Sauhatz“ lassen sie sich auch durch Dornenhecken oder Verletzungen nicht von der Verfolgung abhalten.
Nutzung
Durch Spursicherheit und Ausdauer eignet sich die Steirische Rauhaarbracke auch für das als „Nachsuchen“ bezeichnete Aufspüren verletzten Schalenwildes. Handelt es sich dabei um wehrhaftes Wild, erweist sich die Wildschärfe abermals von Vorteil: Nur bei einem scharfen Hund verbleibt das verletzte Wildtier am Platz und sucht sein Heil nicht in der Flucht. Durch Hatz- und Standlaut wird der Jäger zum Standort geführt und kann dem angeschossenen Tier langes Leiden ersparen.
Wesen
Steirische Rauhaarbracken sind selbstbewusste, robuste Hunde mit einem ruhigen Wesen. Ihr ausgeprägter Charakter - der manchmal an Sturheit grenzen kann - erfordert eine konsequente, aber nicht zu harte Ausbildung. Hunde dieser Rasse sind äußerst intelligent und durchaus in der Lage, Probleme eigenständig zu lösen. Auf Zwang reagieren sie nicht selten bockig, bei einer auf Geduld und Konsequenz basierenden Erziehung erweisen sie sich als loyale und anhängliche Begleiter. Als passionierte Jagdhunde müssen sie entsprechend gefordert und gefördert werden, um ihre Ausgeglichenheit beizubehalten – sie gehören ausschließlich in Jägerhände und sind als reine Familienhunde fehl am Platz. Familienanschluss sollte dennoch gegeben sein, als Zwingerhunde fühlen sich die treuen Tiere nicht wohl.
Haltung und Pflege
Für ein Leben in der Stadt sind die leidenschaftlichen Jäger ebenfalls nicht geeignet. Um dem Wesen dieser Hunde gerecht zu werden, benötigen sie täglich mehrere Stunden Auslauf in der Natur und eine Aufgabe, die sie ausfüllt. Gut ausgelastete Steirische Rauhaarbracken erweisen sich zu Hause als ausgesprochen ruhige und angenehme Mitbewohner. Zudem zeichnen sich Hunde dieser Rasse durch eine hohe Widerstandsfähigkeit und Robustheit aus, da bei der Zucht von Anbeginn neben den Jagdeigenschaften auch größter Wert auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit gelegt wurde.
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